Der Wildschwein - Unterkiefer: des Rätsels Lösung
Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte ich im Wald einen Wildschwein - Unterkiefer gefunden. Ich habe hier schon darüber erzählt.
Nun blieb ja noch das Rätsel um den unpassenden Zahnstatus zu lösen. In Verbindung mit der geringen Größe des Kiefers lag die Vermutung nahe, daß ich es hier mit einem Jungtier zu tun und in dem Gebiss ein vollständiges oder im Wechsel begriffenes Milchgebiss vor mir habe.
Stellte sich natürlich als nächstes die Frage, wie und wann denn bei Wildschweinen der Zahnwechsel vor sich geht und ob sich hier anhand des Zahnwechsels genauso gut das Alter bestimmen lässt, wie zum Beispiel beim Menschen? Was gleich weiter zur Frage führt, wie alt das Tier zum Zeitpunkt des Todes gewesen sein könnte.
Außerdem, wie stehts eigentlich mit der Möglichkeit anhand der Zähne Rückschlüsse auf das Geschlecht zu ziehen?
Um die Fragen zu beantworten fehlten mir natürlich Informationen also habe ich recherchiert und fand die Dissertation von Steffi Wittmann aus dem Jahr 2004, die sich mit der Altersbeurteilung bei Wildschweinen mit Hilfe von Merkmalen an den Zähnen beschäftigt.
Obwohl sich die Arbeit schwerpunktmäßig mit der Altersbestimmung anhand von Abrasion und Zahngrössen bei Tieren die älter als zwei Jahre sind, beschäftigt, geht sie auch auf den Zahnwechsel ein. Auf Basis der dort zusammengefassten Informationen habe ich nun meinen Unterkiefer nochmal genauer unter die Lupe genommen.
Allgemein zum Zahnwechsel bei Wildschweinen gibt Wittmann unter Bezugnahme auf diverse andere Autoren an, daß das vollständige Milchgebiss eines Wildschweins insgesamt 28 Zähne hat und im Alter von 3,5 Monaten vollständig vorhanden ist.
Zahnformel Milchgebiss: 3I 1C 3P pro Kieferhälfte oben wie unten..
Das bleibende Gebiss wird mit 44 Zähnen mit der Zahnformel 3I 1C 4P 3M pro Kieferhälfte oben wie unten beschrieben, wobei die C bei Keilern deutlich größer sind, als bei Bachen.(von Ausnahmen und Fehlbildungen mal abgesehen). (sagt z.B. auch der berühmte Brohmer)
Wittmann fasst den Ablauf des Zahnwechsels folgendermassen zusammen:
*4-6 Monate / 6-8 Monate (je nach Quelle):
Durchbruch von M1
* 6-7 Monate: Durchbruch von P1
(es ist also so, daß P2 - P4 als Milchzähne vorhanden sind und später durch bleibende Prämolare ersetzt werden, während P1 erst als Teil des bleibenden Gebisses auftaucht)
*10 Monate: Ersatz der Milcheckzähne (C)
*12 - 14 Monate: Durchbruch von M2
...
Ich erspare mir jetzt mal den Rest, weil das meinen Kiefer nicht mehr betrifft, wie wir gleich sehen werden. Kann man ja bei Interesse im Original nachlesen.
Abgeschlossen ist der Zahnwechsel laut Wittmann dann jedenfalls mit ungefähr 27 Monaten und ab da wird eine Altersschätzung schwieriger, während sie bei Tieren bis 2 Jahren die Altersschätzung aufgrund des Zahnwechsels als zuverlässige Methode beschreibt.
Soweit zum Quellenstudium.
Der Unterkiefer im Überblick
Mein Unterkiefer hatte ursprünglich insgesamt 18 Zähne.
Beide I1 sind jetzt noch vorhanden.
I1, I2, I3 und C müssen zum Todeszeitpunkt voll ausgeprägt vorhanden gewesen sein. (Weiss ich, weil ich I2 und I3 selber verbummelt habe.) Die Schneidezähne lagen um den Kiefer am Fundort verstreut und passten perfekt an ihre Plätze.
Die C fehlten beim Auffinden. Weil die Alveolen aber genauso tief und scharfkantig wie die der I sind, dürften auch diese Zähne erst nach dem Tod verloren gegangen sein. Die Milcheckzähne waren, der Größe der Alvoelen nach zu urteilen, eher klein.
Die Zähne mit Beschriftung, (M2) zeigt die Öffnung die bereits für den Durchbruch von M2 vorgesehen gewesen war.
P1 ist im Durchbruch begriffen.
Hier sieht man P1 und wie knapp er aus dem Kiefer ragt. Man kann hier auch gut erkennen, wie klein das Zahnfach von C ist.
P2,3 und4 vorhanden und M1 vollständig durchgebrochen.
Im Anschluss an M1 hat der Kiefer beidseitig je eine schlitzförmige Öffnung von ca. 7 mm Länge und 1,5 mm Breite, - die Öffnungen, durch die sich die M2 als nächstes auf den Weg nach draussen gemacht hätten.
Durch ein durch Tierfrass entstandenes Loch, etwa 1,5 cm unterhalb dieser Öffnung auf der linken Kieferseite sieht man zwei Zahnkeime im Kiefer liegen, - offensichtlich die Keime der M2 und M3.
Anhand der vorliegenden Infos interpretiere ich meinen Unterkiefer folgendermaßen:
1. Der Unterkiefer hat bzw. hatte zum Todeszeitpunkt 18 Zähne. Zählt man alle vorhanden gewesenen Zähne plus die 4 noch im Kiefer liegenden Zahnkeime zusammen kommt man auf 22 Zähne im Unterkiefer, was der Zahnformel 3I 1C 4P 3M für ein ausgewachsenes Wildschwein entspricht. Das bestätigt, daß es sich um einen Wildschwein-Unterkiefer handelt (und haut die ohnehin abstruse Hypothese des Försters, daß der Überrest vom Rotwild stammt entgültig vom Tisch)
2. Der Unterkiefer hatte zum Todeszeitpunkt 18 Zähne, -es ist also noch kein Erwachsenengebiss aber auch kein reines Milchgebiss mehr.Das passt auch zur geringen Größe des Knochens.
3. M1 ist vollständig durchgebrochen,- das Tier war mindestens 4 bzw. 6 Monate alt.
4. P1 ist im Durchbruch begriffen, - das Tier war also mindestens 6 Monate alt.
5. Der P1 ist geradeso zu sehen und dürfte im Leben kaum durchs Zahnfleisch geguckt haben.
Die Alveolen der C lassen auf kleine Eckzähne schließen. Von aussen gibts keine Anzeichen, daß die bleibenden Canini irgendwie im Anmarsch gewesen sein könnten. Das Tier war also deutlich jünger, als 10 Monate und sowohl C als auch die I und P2 bis P4 müssen demnach noch Milchzähne sein.
Mein Tip: Das Tier könnte zwischen 6 und 8 Monate alt gewesen sein.
6. Zum Geschlecht: Ja, die C sehen klein aus. Aber macht sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern schon so früh bemerkbar? Da fehlt mir der Vergleich und ich weiss zu wenig. Da werde ich noch weiter recherchieren müssen.
Soweit erstmal bis dahin.
**Alveolen = Zahnfächer
Abkürzungen:
I= Incisivi (Schneidezähne)
P= Premolares (Vor - Mahlzähne)
M= Molares (Mahlzähne)
Nun blieb ja noch das Rätsel um den unpassenden Zahnstatus zu lösen. In Verbindung mit der geringen Größe des Kiefers lag die Vermutung nahe, daß ich es hier mit einem Jungtier zu tun und in dem Gebiss ein vollständiges oder im Wechsel begriffenes Milchgebiss vor mir habe.
Stellte sich natürlich als nächstes die Frage, wie und wann denn bei Wildschweinen der Zahnwechsel vor sich geht und ob sich hier anhand des Zahnwechsels genauso gut das Alter bestimmen lässt, wie zum Beispiel beim Menschen? Was gleich weiter zur Frage führt, wie alt das Tier zum Zeitpunkt des Todes gewesen sein könnte.
Außerdem, wie stehts eigentlich mit der Möglichkeit anhand der Zähne Rückschlüsse auf das Geschlecht zu ziehen?
Um die Fragen zu beantworten fehlten mir natürlich Informationen also habe ich recherchiert und fand die Dissertation von Steffi Wittmann aus dem Jahr 2004, die sich mit der Altersbeurteilung bei Wildschweinen mit Hilfe von Merkmalen an den Zähnen beschäftigt.
Obwohl sich die Arbeit schwerpunktmäßig mit der Altersbestimmung anhand von Abrasion und Zahngrössen bei Tieren die älter als zwei Jahre sind, beschäftigt, geht sie auch auf den Zahnwechsel ein. Auf Basis der dort zusammengefassten Informationen habe ich nun meinen Unterkiefer nochmal genauer unter die Lupe genommen.
Allgemein zum Zahnwechsel bei Wildschweinen gibt Wittmann unter Bezugnahme auf diverse andere Autoren an, daß das vollständige Milchgebiss eines Wildschweins insgesamt 28 Zähne hat und im Alter von 3,5 Monaten vollständig vorhanden ist.
Zahnformel Milchgebiss: 3I 1C 3P pro Kieferhälfte oben wie unten..
Das bleibende Gebiss wird mit 44 Zähnen mit der Zahnformel 3I 1C 4P 3M pro Kieferhälfte oben wie unten beschrieben, wobei die C bei Keilern deutlich größer sind, als bei Bachen.(von Ausnahmen und Fehlbildungen mal abgesehen). (sagt z.B. auch der berühmte Brohmer)
Wittmann fasst den Ablauf des Zahnwechsels folgendermassen zusammen:
*4-6 Monate / 6-8 Monate (je nach Quelle):
Durchbruch von M1
* 6-7 Monate: Durchbruch von P1
(es ist also so, daß P2 - P4 als Milchzähne vorhanden sind und später durch bleibende Prämolare ersetzt werden, während P1 erst als Teil des bleibenden Gebisses auftaucht)
*10 Monate: Ersatz der Milcheckzähne (C)
*12 - 14 Monate: Durchbruch von M2
...
Ich erspare mir jetzt mal den Rest, weil das meinen Kiefer nicht mehr betrifft, wie wir gleich sehen werden. Kann man ja bei Interesse im Original nachlesen.
Abgeschlossen ist der Zahnwechsel laut Wittmann dann jedenfalls mit ungefähr 27 Monaten und ab da wird eine Altersschätzung schwieriger, während sie bei Tieren bis 2 Jahren die Altersschätzung aufgrund des Zahnwechsels als zuverlässige Methode beschreibt.
Soweit zum Quellenstudium.
Der Unterkiefer im Überblick
Mein Unterkiefer hatte ursprünglich insgesamt 18 Zähne.
Beide I1 sind jetzt noch vorhanden.
I1, I2, I3 und C müssen zum Todeszeitpunkt voll ausgeprägt vorhanden gewesen sein. (Weiss ich, weil ich I2 und I3 selber verbummelt habe.) Die Schneidezähne lagen um den Kiefer am Fundort verstreut und passten perfekt an ihre Plätze.
Die C fehlten beim Auffinden. Weil die Alveolen aber genauso tief und scharfkantig wie die der I sind, dürften auch diese Zähne erst nach dem Tod verloren gegangen sein. Die Milcheckzähne waren, der Größe der Alvoelen nach zu urteilen, eher klein.
Die Zähne mit Beschriftung, (M2) zeigt die Öffnung die bereits für den Durchbruch von M2 vorgesehen gewesen war.
P1 ist im Durchbruch begriffen.
Hier sieht man P1 und wie knapp er aus dem Kiefer ragt. Man kann hier auch gut erkennen, wie klein das Zahnfach von C ist.
P2,3 und4 vorhanden und M1 vollständig durchgebrochen.
Im Anschluss an M1 hat der Kiefer beidseitig je eine schlitzförmige Öffnung von ca. 7 mm Länge und 1,5 mm Breite, - die Öffnungen, durch die sich die M2 als nächstes auf den Weg nach draussen gemacht hätten.
Durch ein durch Tierfrass entstandenes Loch, etwa 1,5 cm unterhalb dieser Öffnung auf der linken Kieferseite sieht man zwei Zahnkeime im Kiefer liegen, - offensichtlich die Keime der M2 und M3.
Anhand der vorliegenden Infos interpretiere ich meinen Unterkiefer folgendermaßen:
1. Der Unterkiefer hat bzw. hatte zum Todeszeitpunkt 18 Zähne. Zählt man alle vorhanden gewesenen Zähne plus die 4 noch im Kiefer liegenden Zahnkeime zusammen kommt man auf 22 Zähne im Unterkiefer, was der Zahnformel 3I 1C 4P 3M für ein ausgewachsenes Wildschwein entspricht. Das bestätigt, daß es sich um einen Wildschwein-Unterkiefer handelt (und haut die ohnehin abstruse Hypothese des Försters, daß der Überrest vom Rotwild stammt entgültig vom Tisch)
2. Der Unterkiefer hatte zum Todeszeitpunkt 18 Zähne, -es ist also noch kein Erwachsenengebiss aber auch kein reines Milchgebiss mehr.Das passt auch zur geringen Größe des Knochens.
3. M1 ist vollständig durchgebrochen,- das Tier war mindestens 4 bzw. 6 Monate alt.
4. P1 ist im Durchbruch begriffen, - das Tier war also mindestens 6 Monate alt.
5. Der P1 ist geradeso zu sehen und dürfte im Leben kaum durchs Zahnfleisch geguckt haben.
Die Alveolen der C lassen auf kleine Eckzähne schließen. Von aussen gibts keine Anzeichen, daß die bleibenden Canini irgendwie im Anmarsch gewesen sein könnten. Das Tier war also deutlich jünger, als 10 Monate und sowohl C als auch die I und P2 bis P4 müssen demnach noch Milchzähne sein.
Mein Tip: Das Tier könnte zwischen 6 und 8 Monate alt gewesen sein.
6. Zum Geschlecht: Ja, die C sehen klein aus. Aber macht sich der Unterschied zwischen den Geschlechtern schon so früh bemerkbar? Da fehlt mir der Vergleich und ich weiss zu wenig. Da werde ich noch weiter recherchieren müssen.
Soweit erstmal bis dahin.
**Alveolen = Zahnfächer
Abkürzungen:
I= Incisivi (Schneidezähne)
P= Premolares (Vor - Mahlzähne)
M= Molares (Mahlzähne)
Zia - 30. Aug, 20:12
Und dann sind auch noch hinter den Canini kleine, noch nicht durchgebrochene Zähnchen? Die wären auch nicht wirklich riesig geworden, aber ich bin gerade am Rudern, welche das sein sollen ... Eigentlich ja Prämolaren, oder? Aber so winzig? Na ja, ich kann die nur eben nicht gut sehen, von daher drücke ich das wohl gerade etwas sehr schwammig aus. Und mein Schwein ist in einem anderen Raum als der Computer, von daher merke ich mir das dann nicht wirklich so genau, wenn ich hier schreibe. Und kann nicht gleich nachgucken. Dazu müßte ich ja aufstehen, was gar nicht geht.
Evt. muß ich davon nochmal Fotos machen. Dann kannst Du das besser nachvollziehen und mich evt. darauf hinweisen, daß es mehr Zähne hatte und eigentlich eine Mutation ist, die zur Zeit der Katastrophe von Tschernobyl in die ewigen Sumpfgründe eingegangen ist. Oder so ähnlich. Und daß es gar kein Wildschwein ist, weil es das ja nicht geben kann und überhaupt *ggg* Oder daß es gerade aus seinem Milchgebiß rauswuchs, bevor es jäh aus dem Leben gerissen wurde. Arme Sau.
Schön fand ich den Satz, in dem Du gestanden hast, die Incisivi selbst verbummelt zu haben. Fand ich köstlich. Bei meinem fehlen sie ja ganz, aber ich hatte einen Canini mehr. Aber ein Vieh oder eine Mordswindböe hatte mir ja die Schädel (also auch den Waschbären) von der alten Kochmaschine im Garten geweht, woraufhin der Waschbär ja das Weite gesucht hat. Yago fand leider das kleine Schwein und tobte glücklich damit herum und trug es ins Haus. Ähem, danach fehlte der Zahn leider. Aber ich hatte wenig Lust, mich an allen möglichen Stellen auf die Suche nach dem fehlenden Teil zu machen. Es gibt Grenzen XD
Wir können Deinen Schädel auch nochmal analysieren, wenn Du willst *gierig glotzt*. Den 28 Zähnen zufolge musst Du ja Ober- UND Unterkiefer haben, (ich erinnere mich gerade nicht aber muss ja, weil ein erwachsenes Schwein ja in einem Kiefer nur 22 Zähne hat)...?
Ich stelle morgen wie gesagt nochmal Fotos rein, - Übersicht und Detail. Vielleicht kannst Du daran dann auch schon was ableiten für Dein Schwein.
Den Kiefer habe ich wie gesagt vor zwei Jahren gefunden. Das war,- genau während der Renovierungs- und Umzugszeit, der erste Knochenfund im neuen "Hauswald". Damals ging hier natürlich alles noch drunter und drüber und das gute Stück flog überall im Haus rum,sodass dabei die Zähne leider verlustig gegangen sind. Hat mich ziemlich geärgert, kannste glauben.
Und natürlich hat mein Schwein Ober- und Unterkiefer. Ph. Ansonsten würde das sehr merkwürdig aussehen mit den vielen Zähnen *Kopfkino hat*
Nur eben ein sehr lückenhaftes Gebiß, weil schon soviele Zähne verschwunden sind. Ein Teil wird sicher noch im Graben liegen bzw. im Torf, der rausgeholt wurde. Aber egal, bin ich Archäologin? *ggg*
Ich finde wirklich diesen Anblick der noch nicht durchgebrochenen Zähne im Kiefer sehr ... hm ... rührend. Weiß auch nicht. Das ist so ein merkwürdiger Anblick, wenn man dort raufguckt. Normalerweise wäre ja alles mit Zahnfleisch bedeckt, aber das ist wirklich mal eine ganz andere Sichtweise, die sich da bietet. Logisch sieht es so aus, aber auch darauf zu kommen, es so anzuschauen. Ich bin noch immer schwer fasziniert.
Ich zähle morgen noch mal gründlich nach. Bestimmt habe ich mind. zwei Zähnchen vergessen. Ich vermesse den Schädel dann auch gleich mal unwissenschaftlich, damit Du eine ungefähre Größe hast. Er sieht ja auf Bildern in der Tat immer recht groß aus, aber er ist wirklich klein für ein Schwein. Es ist sehr jung von uns gegangen.
:-))))
Ich finde das mit den Knochen ja so spannend, u.a. weil man immer noch was neues entdeckt, je öfter man sie sich anguckt. Zum Beispiel habe ich den uralt - Wildsauschädel, den ich vor mehr als 10 Jahren mal gefunden hatte (den hatte ich hier lange als Foto drin) und damals war mir der ja ein Buch mit sieben Siegeln, aber inzwischen sehe ich einiges, was Aufschluss über das Wie und Warum des Schädels gibt, was mir früher nicht aufgefallen ist. Das wäre auch nochmal einen eigenen Beitrag wert merke ich gerade. Und dann habe ich ja noch den ganz neuen Schädel, den ich im April gefunden hatte, und den Schafsschädel aus dem Garten, ganz zu schweigen von den vielen anderen Knochen, die ich im Laufe der Jahre im Wald gefunden habe und die nach dem Umzug noch auf dem Dachboden liegen. Das bietet noch ein interessantes Betätigungsfeld. Inzwischen nehme ich ja jedes Knochenstück mit, was ich im Wald so finde, weil das so spannend ist alles, was geht, darüber rauszufinden. Und man lernt ja auch `ne Menge daraus.
Ich bin übrigens sehr neugierig auf Deinen Schweineschädel. ;-))))
Am Oberkiefer genau das gleiche Spiel.
Diese beiden Schneidezähne vorne sehen aber ziemlich lustig aus auf Deinem Bild. Erinnert an ein Nagetier *ggg*
Jedenfalls feuerst Du mich ja an, jetzt auch alles noch extra zu sammeln, was ich finden kann. Manches laß ich ja durchaus liegen, wenn ichs jetzt nicht sooooo spannend finde (im Gegensatz eben zu Schädeln oder intakten Wirbelsäulen). Also ich habe durchaus Waschbärenwirbel liegen lassen und stelle mir nun gerade vor, wie Du mich virtuell prügelst *ähem* Und wenn ich Dir ein nettes Päckchen nach einer reichhaltigen Sammlung schnüre. Rate mal, was das iiiiiiist! Woran ist es gestorben? Wie alt, welche Farbe, männlich oder weiblich, Jahr des Todes, wer hat dran genagt? XD
Fotos habe ich noch nicht geschafft, weil ich momentan noch wegen des Hähnchens so eingespannt bin. Irgendwie ist der Tag immer schnell vorüber ... Aber ich krieg das schon noch hin. Glaube ich. Immerhin hüpfe ich ja ab und zu zum Schädel zurück, um mal zu linsen, welche Zähne da sind und welche nicht. Erinnere mich öfter an die Fotos! Hehe.
:-)))
Es sieht ganz so aus, daß Dein Schnwein etas jünger war, als meins (oder meins war frühreif *gg*)
Jaaahha ich sags ja, Deine Gegend ist die reinste Knochen - Schatzkammer (Du Glückliche Du! :-D) -
Die Sache mit dem Päckchen ist eine guuute Idee *hech* Ich muss mir allerdings mal ernsthaft Gedanken über die Unterbringung meiner Fundstücke machen. Ich fange langsam an den Überblick zu verlieren.
Ich habe ja auch noch Gewölle-Knochen, ein Specht - Skelett (was ich eigentlich mal richtig zusammensetzen wollte) und im Garten zersetzt sich noch eine Maus, die ich ertrunken gefunden hatte und bei der ich vor allem auf den intakten Schädel aus bin, weil ich sie anhand dessen gern genau bestimmen möchte. Außerdem kann ich anhand der restlichen Knochen vielleicht die Gewölle-Knochen mal besser zuordnen, jawohl. Und dann ist da ja auch immmer noch das Rehbein, was ich einerseits als Vergleichsmaterial brauche und andererseits als Anschuungsobjekt für die anatomische Zusammensetzung und den Aufbau der Beinknochen.
Und ich bin ganz heiß drauf, wieder Knochen zu finden. Was für ein Hobby. Aber wenn ich schon in einer Knochenkammer wohne. Der Name war und ist eben immer noch Programm XD
Also ich schätze auch, daß mein Schweinchen sehr viel jünger war. Na, was heißt sehr viel, jünger eben. Aber irgendwie schon tragisch, oder? Ich überlege gerade ständig, wie´s wohl gestorben ist. Ertrunken sicherlich, aber schon kraß. Obwohl es auch so gestorben sein könnte und einfach reingespült wurde etc. pp.
Das Hähnchen (Mr. Holmes) spachtelt weiter fleißig in sich rein, aber läuft noch nicht. Wenn ich die Bauchgegend befühle, dann ist er auch noch recht dünn. Hat aber schon etwas mehr auf den Rippen. Wie der nur so abbauen konnte? Der ist immerhin der Größte im "Wurf" und hat am Ende der Schüssel den Rest immer verjagd (bis auf Pompi, seine Lieblingshenne). Die anderen fassen sich alle gut an. Ab und zu greif ich mir mal unter großem Protest eine. Auch Monsieur Poirot ist gut bepackt (der balzt gerade öfter mal herum, auch mit mir, niedlich). Ich warte die Woche ab. Dann werde ich nochmals den Tierarzt kontaktieren und gucken, ob es weiter Sinn macht oder nicht (schnief). Hab ihm gesagt, er muß laufen, sonst geht das nicht. Weiß aber nicht, ob er überhaupt zuhört. Loki hört ja auch nicht zu, wenn ich sage, daß er nett zu den Hühnern sein soll *Augen verleier*
So leid`s mir tut, meine Liebe, aber da beisst die Maus keinen Faden mehr ab, ertrunken oder nicht.
Aber wir tun ja niemandem was. Schließlich hatten es die edlen Spender unserer Untersuchungsobjekte schon lange hinter sich bevor sie uns begegnget sind.
Wir bringen ja keine Tiere um, um unsere Neugier zu befriedigen. Lebende Insekten und Schnecken und Würmer zum Beispiel gucke ich mir auch draußen an und lasse sie möglichst gesund und munter an Ort und Stelle. Aber wenn ich einen toten Käfer oder sowas finde, nehme ich den mit um den zu Hause in Ruhe zu bestimmen.
Für mich ist das Training. Irgendwie muss mans ja lernen.
Und was Dich betrifft, - Knochen sammeln als Hobby- warum nicht?! Andere Leute sammeln Bierdeckel. Ist das vielleicht besser?
Ausserdem ist es bei Dir ja auch irgendwie berufsbedingt. Als Malerin brauchst Du schließlich Modelle und Anschauungsobjekte (guck Dir Leonardo Da Vinci an.).
hachja, die Knochenkammer! Ohne die wären wir uns nie begegnet, stell Dir das mal vor, -nicht auszudenken!!!! ;-)))
Ja, es liegt wohl nahe, daß Dein Schweinchen ertrunken sein könnete. Das Moor ist eben unerbittlich. Das ist vielleicht auch der Grund, warum es in Eurer Gegend soviele Knochen zu finden gibt.
Säuglingssterblichkeit ist im Tierreich natürlich auch nicht ungewöhnlich. Es könnte einfach geschwächt gewesen sein, - durch Parasiten, Infektionen, Nahrungsmangel, Winterkälte etc. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Hihi "Monsieur Poirot", "Mr. Holmes"..., Gibts auch Miss Marple in Deinem Hühnerstall? :-D
Vielleich fehlt Deinem Mr. Holmes ein Dr. Watson?
Das Kerlchen (Holmes) hat vielleicht nicht mehr genug Muckis, durch das lange Rumsitzen. Vielleicht musst Du mal sowas wie Krankengeymnastik mit ihm machen?
Ich hatte auch schon überlegt, ob das Schweinchen vielleicht einfach auch so gestorben ist - eben durch Krankheiten usw. Das weiß man ja nicht. Von der Größe her glaube ich jedenfalls nicht, daß es im Winter ins Eis eingebrochen ist. Da wäre es sicher schon älter gewesen, oder? Oder eben ein Unglücksfall, obwohl Muttern sagte, sie sollen nicht so nah am Ufer spielen. Die Gören hören ja nie.
Ich bin jedenfalls in der Tat froh, daß es mir als Anschauungsobjekt dienen kann. Immer wenn ich im Internet nach Schädeln suche (einfach, um herauszufinden, was ich nun wieder gefunden habe), dann sehen die so blitzeblank und weiß aus. Eben behandelt. Irgendwie ist das manchmal nur der halbe Spaß *find*
Ich denke übrigens auch oft an die Knochenkammer zurück. Hach, das waren Zeiten. Ich hör mich gerade älter an, als ich bin *hüstel* XD Damals fand ich Internet noch viel interessanter, eben wegen der Foren. Wie wir schon öfter bekakelt hatten, diese "sozialen Medien", die eigentlich absolut asozial sind, wie ich finde, bringen es irgendwie gar nicht. Da finde ich Blogs noch passender, um meterlange Antworten zu schreiben.
Es gibt in der Tat eine Miss Marple bei meinen Hühnern. Außerem eine Madame Pompadour (Pompi), dann noch Piccadilly (die hat immer so niedlich angegriffen, wenn man sie angefaßt hat und pickte in die Schuhe *ggg*) und Grete. Grete ist so ein wenig die Dusslige unter den Hühnern. Ich würde jetzt nicht sagen, daß sie doof ist, aber sie zeigt ab und an den Ansatz, weshalb der Name irgendwie paßt, auch wenn er dann sehr aus dem Rahmen fällt. Hehe.
Ach so, der Tierarzt meinte, dadurch, daß er so abgebaut hatte und eben dünn war, hat er keine Kraft aufzustehen. Durch dieses Mästen, meinte er, baut sich das wieder auf. So ganz hatte ich das nicht verstanden, weil Muskeln sich ja durch Bewegung aufbauen, aber er hat das wohl immer mal wieder bei Vögeln. Hatte selbst gerade eine Ente, die in einer kleinen Kiste hauste, weil sie nicht aufstehen konnte. Ich nehm das vorerst mal so hin, guck dann aber, wie gesagt, und kontaktier den noch mal. Mit Krankengymnastik wollte ich eigentlich nicht auch noch anfangen.
Ich bin da im Zwiespalt, weil ich die alle doch ins Herz geschlossen habe und Holmes auf einmal auch klarmachte, daß er weiterleben möchte, nachdem er ja fast abgenippelt war.
Aus diesen Zeiten rühren auch noch große Sammlungen von Schmetterlingen Käfern, eingelegten oder ausgestopften Tieren etc. her, die heute noch in Museen in Privatsammlungen z.T.zu besichtigen sind.
So gingen Forschungsbemühungen einzelner Personen eben auch oft mit dem massenhaften Sammeln und Töten der entsprechenden Arten einher. Da kann man sich vorstellen, daß manche Arten in bestimmten Gegenden auf diese Weise erheblich dezimiert werden können.
Heute haben wir ja glücklicherweise Natur- und Artenschutz und die Entnahme von Tieren und Pflanzen aus ihren Lebensräumen zu Forschungszwecken ist streng geregelt.
Klar ich esse ja auch Tiere und verfüttere welche an den Haus - Caniden und ich kille im Garten auch gelegentlich Nacktschnecken oder aufdringliche Fliegen, Bremsen, Zecken usw.
Und es gibt natürlich auch im Biologen-Alltag Aufgaben, die sich nur am toten Tier (oder auch Menschen - siehe Human-Anatomie!) lösen lassen.
Aber es ist eben wichtig daß der Respekt vor dem Lebewesen da ist und das man sich klar macht, daß das kein wie selbstverständlich zur Verfügung stehendes Verbrauchsmaterial ist, was man einfach mal so aus Langeweile verdödelt.
Und eben das meinte ich, daß das ja weder Dein, noch mein Problem ist, daß uns der Respekt vor den Lebewesen fehlt oder so. ;-)
Da fallen mir dann eher die Leute ein, die einen kapitalen Hirsch nur abknallen, weil sie auf sein Geweih als Trophäe scharf sind oder einen alten Keiler, weil er so große Hauer hat, die sich gut als Wohnzimmerschmuck über dem Kamin machen. Oder, wie letzhin in Schleswig-Holstein passiert, einen Wolf töten und ihm den Kopf abschneiden möglicherweise auch als Trophäe? - Weiss noch keiner so genau, aber naheliegend ist es ja.
Ich glaube übrigens inzwischen, mein uralt -Wildschweinschädel ist so ein Beispiel für Trophäenjagd.
Also insofern finde ich es durchaus in Ordnung, wenn es wirklich nötig ist auch mal ein Tier zu töten um etwas zu lernen oder eine wissenschaftliche Fragestellung zu klären. Dieses Töten aus Lust am Töten und Trophäensammeln dagegen finde ich widerlich.
Es gibt ja im Studium auch gelegentlich diese Diskussionen. Im Zoologiepraktikum haben wir natürlich Tiere präpariert: Regenwürmer, Schnecken, amerikanische Flusskrebse, Seesterne und Seeigel, Schaben, Fliegen und eine Regenbogenforelle. Die Schnecken, Krebse und Fische waren übrigens solche, die eigentlich zum Essen gezüchtet worden waren. Die Regenwürmer waren Angelwürmer (extra gezüchtet und als Köder vorgesehen)... Naja, jedenfalls gibts dann immer wieder Leute, die sich aufregen, wenn ein Regenwurm im Praktikum getötet wird, dann aber hinterher in die Mensa gehen und sie die dicken Fleischportionen reinziehen, ohne nachzudenken, wo das eigentlich herkommt.
Hachmensch, jetzt hab ich mich aber wieder verplappert.
Dein Hühnerstall ist ja voll von interessanten Persönlichkeiten. *ggg*
Das mit der Krankengymnastik war jetzt auch nocht so ernst gemeint, vor allem, weil mir nicht einfallen will, wie man das bei einem Hähnchen anstellen sollte. (Ich denke mal nur an Wassergymnastik? :-DDD)
Na ich wünsche dem Zausel, daß ers schafft. Spachteln ist ja schonmal wichtig.
Ansonsten würde ich jedenfalls kein Tier jetzt einfach so töten, nur weil ich was davon haben will (siehe Trophäen - da krieg ich ebenfalls immer einen zuviel, zumal es eigentlich darum geht, schwaches Wild rauszunehmen, nachdem man ja diejenigen, die das sonst erledigen, fast ausgerottet hat). Ich weiß noch, wie vor ca. 3 Jahren hier so eine immense Waschbärenschwemme anfing. Das fiel just mit so´nem Universitätsheini zusammen, der seine Doktorarbeit über Waschbären schrieb und welche mit Halsband aufgestöbert hat. Angeblich. Wirklich, ab dem Zeitpunkt gab es hier Waschbären ohne Ende, Jungtiere saßen teilweise auf den Treppen der Häuser. Das ist doch nicht normal, oder? Ich hatte echt den Verdacht, der hat in Wirklichkeit Jungtiere ausgesetzt. Jedenfalls ging es ja darum, was man damit macht, die Leute fühlten sich echt belagert. Wir haben ja einen Bauern und Jäger im Ort. Sein Kommentar: Eins mit dem Knüppel überziehen. Boah, nee, auch wenn ich auf Waschbären gut verzichten kann, das geht mir zu weit. Zumal durch zwei durch den Garten marodierende Hunde die Population hier bei mir eher bei 0 liegt. Darauf lassen sich Waschbären nicht ein - zu gefährlich, zu unübersichtlich. Neulich haben sie einen echt wieder gemobbt, der sich des Nachts über ein paar heruntergefallene Pflaumen hermachen wollte, und haben ihn verjagt (mit viel Getöse und böse klingen usw. - kennst Du sicherlich), der kam nicht wieder.
Oder mein Hahn. Ich hätte sofort kurzen Prozeß machen können. Ist ja nur´n Hahn, hab ja zwei. Der ist krank. Wozu ihm ne Chance geben? Ja hey, er wollte eine Chance, also hat er sie bekommen (auch wenn ich mich eben nochmal mit dem Tierarzt beraten werde).
Klar muß man abwägen. Auch ich habe Carnivoren zuhause, und die werden auch so ernährt. Punkt. Kein Problem. Ich eß auch Fleisch - nicht massig, aber ich eß es. Dafür sterben Tiere. Wobei bei der Barfernährung das letztlich alles Kram ist, der übrigbleibt, nachdem das Tier für uns geschlachtet wurde. Sehe ich damit als Verwertung und als achtungsvoll, weil es eben nicht einfach auf den Müll geworfen wird.
Wo wollte ich jetzt eigentlich hin? Ach ja, es geht um Töten für die Forschung, für Trophäen oder weil man letztlich das eine nicht mehr mit dem anderen in Verbindung bringt. Siehe Regenwurm und das Steak, das ja nicht nach Tier aussieht. Kraß.
Übrigens sind meine Hühner echt sehr interessant. Jedes hat eine andere Persönlichkeit. Und sie haben alle irgendwie nen Knall. Aber Tiere, die bei mir leben, haben immer einen Knall, von daher wundert mich das jetzt auch nicht wirklich. Sie sind immer in ihren Persönlichkeiten sehr ausgeprägt. Pompi bspw. ist sehr exzentrisch *ggg* Miss Marple schafft es immer, sich futtertechnisch irgendwo zwischenzumogeln, wenn die anderen schon aufgegeben haben. Die staubt immer was ab. Das ist herrlich, die zu beobachten. Jemand meinte mal, das sind komische Hühnchen. Der hatte Recht!
*ggg*
Die unterhaltsame Abwechslung des Waschbären-Verjagens kann ich Rinzai somit nicht bieten. Dafür hat er immer ein waches Auge auf Katzen und Füchse. Am unteren Ende der Straße ist Rinzais Freundin Pauline für die Fuchs- und Katzenaufsicht zuständig und am oberen Ende behält Rinzai die Situation im Auge. Die zwei teilen sich den Job sozusagen.
Wenn Katzen rundum den Garten laufen, guckt er genau, lässt sie aber in Ruhe. Aber wehe eine traut sich in seiner Gegenwart in den Garten. Dann Jagd er sie auf und davon, wenn es sein muss auf den nächsten Baum. Daher kenne ich die Strategie.
Ich sehe es schon kommen. Irgendwann machst Du eine Portraireihe auf mit deinen Hühnern *ggg*.
Mir ist zu Deinem Wildschweinschädel nochwas eingefallen:
Guck ihn Dir doch mal genau an im Hinblick auf Biss und Nage-Spuren. Gesetzt den Fall der Knochen ist sehr stark angeknabbert, dann deutet das eher darauf hin, daß der Körper kurz nach dem Tod noch längere Zeit im Freien gelegen gelegen haben könnte und dort für Aasfresser zugänglich war, während, wenn nur sehr wenig oder gar keine Biss-Spuren erlkennbar sind, spricht das dafür, daß der Körper länger an einer Stelle lag, wo Aasfresser nicht so rankommen. Sowas könnte dann die Hypothese des Ertrinkens stützen.
Mein neuer Schädel beispielsweise ist kaum angenagt und ich habe ihn an einem Flussufer gefunden. öglicherweise hat der Körper nach dem Tod auch eine ganze Weile im Wasser gelegen, eventuell, weil das Tier z.B. ertunken sein könnte.
Alles natürlich schwer nachprüfbar, aber trotzdem mal interessant drüber nachzudenken.
Also ich hätte auch lieber kein Waschbärenproblem. Das wäre mir viel lieber, weil die Viecher meist Staupe haben. Hatte ich am Telefon erzählt, wa? Daß der Nachbar einen kranken Waschbären im Stall hatte? Seine Tochter hat auch zwei Hunde, somit waren sie natürlich "total begeistert". Zum Glück halten sich die Hunde fern von denen, sie jagen sie nur (die wollen nur spielen! *ggg*). Wir haben hier auch Marder und Fuchs, aber irgendwie scheinen die sich bisher noch nicht soooo in Gehege gekommen zu sein. Zumal die Marder und Fuchs natürlich nicht so blöde sind, Hundeterritorium zu betreten. Die Waschbären machen das aber, wenn sie leckeres Obst erblicken.
Katzen jagen die beiden auch. Die machen dann auch immer schnelle Pfoten. Interessanterweise brauchten einige Exemplare allerdings etwas länger, um das zu schnallen. Also Hundegebiet ... zwei Hunde ... jagen ... Streß. Die eine kam immer wieder und verlor immer komplett ihre Contenance, wenn die beiden angerast kamen. Weiß auch nicht, was die geraucht hatte ... *ggg*
Lustig finde ich ja immer, wie die Hunde sich quasi verständigen, wer welches Gebiet überwacht. Pauline in der einen Richtung, Rinzai in der anderen. XD Na ja, irgendwas müssen sie ja tun, nech. Und so lange sie eben jetzt nichts killen (außer Mäuse), ist das ja OK.
Woher weißt Du, daß ich eine Hühnerportraitreihe machen will? *flöt* Meine Hühner sind Klasse. Wenn sie jetzt auch endlich mal Eier legen würden ...
Ach so, Schädel. Der sieht sehr unangeknabbert aus. Bis auf die eine Stelle unter dem rechten Auge, da ist das Jochbein (?)etwas beschädigt. Aber so an sich ist er recht unversehrt, was für Ertrinken sprechen würde bzw. unerreichbar. Langer Winter, im Eis eingebrochen, so in der Art. Mehr Knochen habe ich von dem Schwein ja nicht gefunden - die können, wenn sie nicht weitergespült wurden, ja auch in einem anderen Torfhaufe gesteckt haben. Es war ja eine richtig dicke Torfdecke, die die ausgehoben haben, um den Graben zu reinigen, und ganz präsentabel oben drauf lag der Schädel. Äußerst dekorativ.
Hunde und Katzen können sich ja durchaus verständigen und Reviergrenzen klar machen, ohne sich dabei in die Wolle zu kriegen. Das klappt natürlich nur mit intelligenten Katzen. Mit dem Nachbarskater hat Rinzai sich schon geeinigt. Der kommt ihm nicht in die Quere und dafür lässt Rinzai ihn friedlich durch den Nachbarsgarten spazieren, ohne das Dorf zusammen zu bellen. Der Kater hat natürlich von jeglicher Provokationsgebärde Abstand zu nehmen und es wird gern gesehen, wenn er sich betont zügig aus Rinzais Blickfeld entfernt. Das klappt ganz gut. Dann gibts da aber auch immernoch die unbelehrbaren Katzen, die es immer wieder drauf anlegen und meinen sie müssten einen Hund, der dreimal so groß ist wie sie anstänkern, dann gibts ein Machtwort hundeseits. Körperliche Auseinandersetzungen gab es bisher aber noch nicht, - und gilt es natürlich zu vermeiden. Rinzai ist jedenfalls grundsätzlich nicht auf Kampf aus. Er ist einfach nicht der Typ, der von sich aus `ne Prügelei anfängt.
Daß Du Deine Hühner mal portraitieren könntest, liegt auf der Hand. Solche Charakterköpfe sind doch wie geschaffen für die schönen Künste.
"Elementar mein lieber Watson!" ;-D
Ich war aber echt ein wenig verunsichert, eben gerade nach diesem Waschbären beim Nachbarn mit seinen entzündeten Augen usw., weil Loki zwei Tage vorher dort im Stall war. Er macht sich zwar nichts aus Hinterlassenschaften anderer Tiere, aber man kriegt da echt ein wenig Panik. Yago hätte genascht. Definitiv. Das ist ein richtiges Ferkel. Ich nenne ihn deshalb immer "Schwarzes Sumpfschwein". *ggg* Mir war das zu blümerant. Aber konventionell Reinimpfen bringt da auch gar nichts. Von daher hab ich´s einfach gemacht.
Ich hab das auch schon oft gesehen, wie herrlich unkompliziert Hunde und Katzen miteinander umgehen können. Wenn sie erst einmal die Körpersprache geschnallt haben, geht das meist richtig gut. Aber es bezieht sich natürlich meist auf "Bekannte" oder Familienmitglieder. Kreti und Pleti dürfen natürlich nicht überall sein. Hunde können auch ganz gut olle Kater einschätzen - mit denen legen die sich, wenn sie intelligent sind, meist wirklich nicht an. Da entsteht dann auch immer, ein wenig wie von Dir beschrieben, so eine Art Waffenstillstand oder Grauzone.
Hier gibt und gab es natürlich Hunde im Dorf, die sind/waren mit Vorsicht zu genießen. Richtige Katzenkiller. Das finde ich absolut scheußlich. Ich weiß auch nicht, meiner Meinung nach wurden die erst scharf gemacht von ihren Menschen - viele scheinen an solchen Aktivitäten ja die reinste Freude zu empfinden. Krank. Denn normalerweise geht jetzt ein Hund nicht los und tötet erstmal, was ihm vor die Nase kommt (bis auf Mäuse eben, aber das ist bei Rassen, die auch Mäusejäger sind, eben auch genetisch bedingt). Sie haben ja in der Zucht diese Grenze bekommen, so daß sie jetzt nicht unbedingt töten (wie will ein Hund sonst hüten?), es sei denn, sie sind wiederum dazu ausgebildet, wie eben bei der Jagd. Aber selbst dort ist es eher der Mensch, der tötet, der Hund bringt das Tier oder lenkt es ab oder verfolgt die Spur. Aber wenn ich so gucke, was die sogenannten Jäger hier teils rumballern, das ist schon ätzend. Nicht alle, das muß ich betonen - viele verstehen durchaus den Begriff der Hege. Aber wie überall ziehen bestimmte Aktivitäten auch immer mal bestimmte Leute an.
Und ich kanns Dir ja jetzt verraten. Ich habe mir in der Tat schon zweimal Keilrahmenleisten in einer bestimmten Größe gekauft, weil ich das mit den Hühnerportraits schon im Kopf hatte. Also evt. immer mal eins zwischendurch. Die Viecher sind zu herrlich. Elementar in der Tat *ggg*
Sicher wurden Deine Jungs ja beim Züchter schonmal grundimmunisiert, von daher werden sie einen gewissen Schutz mitbringen und eine mögliche Infektion würde evtl. milder verlaufen. (Steht hier z.B.)
Bei so konkreter Ansteckungsgefahr würde ich mir an Deiner Stelle schon überlegen, den Impfschutz aufrecht zu erhalten. Wie das jetzt nach möglichem Erregerkontakt ist mit der Impfung weiss der Tierarzt.
Ich habe aber auch gelesen, dass die Inkubationszeit 3 bis 7 Tage ist. Und da deine Nöppel ja nach wie vor putzmunter sind ist es wohl eher unwahrscheinlich, daß was passiert ist durch diesen einen kranken Waschbären.
Woher wisst Ihr übrigens, daß das Staupe ist, was die Waschbären haben?
Nee mit ollen Katern legt sich der intelligente Hund nicht an. Teilweise sind die ja richtig groß und kräftig, von den Krallen mal ganz abgesehen. Es ist alles eine Frage der Kommunikation. Wenn einmal feststeht "Ich bin hier und Du bist da und wir lassen uns in Ruhe", dann ist das überhaupt kein Problem.
Diese Katzenkiller, das ist nicht normal. Wahrscheinlich hast Du Recht. Es gibt ja Leute, die versuchen, ihre Hunde auf alles scharf zu machen.
Ich kenne ja meinen Hund inzwischen schon ganz gut. Er hatte zweimal Konfrontationen mit deutlich kleineren Hunden, die ihn angegriffen und gebissen haben bzw. es versuch haben. Er hat die ins Maul genommen, da wurde mir auch erstmal anders. Aber obwohl er stinkwütend war hat er denen letztlich kein Haar gekrümmt, obwohl es für ihn ganz leicht gewesen wäre die um die Ecke zu bringen. Die sind beide mit reichlich Sabber im Fell und `nem Riesenschreck davon gekommen. Er hat sie eben einfach nur festgesetzt, damit sie aufhören auf ihn loszugehen. Von daher weiss ich, daß er das sehr gut steuern kann und das auch tut und nicht sinnlos drauflos wütet, selbst wenn er sauer ist. Es gibt viele Menschen, die schaffen das nicht.
Was die Jäger angeht: Ich finde man sollte da stärker die Spreu vom Weizen trennen. Die Erlangung des Jagdscheins müsste wirklich mit einer längeren, schwierigen Ausbildung und anspruchsvollen Prüfungen einhergehen. Außderdem finde ich, der Jagdschein sollte befristet vergeben werden und immer wieder erneuert werden müssen, - bei älteren Jägern dann mit entsprechenden Gesundheitstests, um sicher zu gehen, daß die z.B. noch genug sehen, um Jagdwild von ihren Jägerkollegen, Hunden oder Spaziergängern unterscheiden zu können usw. Da könnte man sicher etliche Leute aussortieren, die bei der Jagd einfach nix zu suchen haben.
Ich bin schon neugierig auf die Hühnerportraits.
Ich kann ja jetzt dieses Bild besser einordnen. Offensichlich war der Hühnerfimmel da schon am wirken. ;-)
Letztlich reicht ja die Grundimmunisierung. Man läßt sich ja auch nicht jedes Jahr aufs neue gegen Masern etc. impfen. Also Immunisierung ist Immunisierung, meine ich damit. Es sei denn, jemand ist Impfversager, aber da hilft auch ein Nachimpfen nicht. Verstehst Du?
Loki ist grundimmunisiert. Also nach der Züchterin hat er nochmal zwei Impfungen von uns aus bekommen. Bei Yago war das schon fertig, allerdings waren mir die zu früh. Die letzte Grundimmunisierung sollte erst mit 15, 16 Wochen erfolgen, weil vorher die maternalen Antikörper noch intakt sein können, woraufhin eine Imfpung oft erfolglos ist (muß nicht, ist immer eine kann-Sache). Bei Yago war´s von den Wochen her doch etwas früher, und da war ich auch unsicher. Aber wie gesagt, reinimpfen bringt ja nichts, sondern eben erst das Jahr später. Würde jetzt auch kein Tierarzt machen. Wieso, der ist doch geimpft, alles in Ordnung!?!? ;-)
Ich weiß, daß die Staupe haben, weil mich z.B. schon mehrere Jäger darauf hingewiesen haben. Die schicken ja öfter mal Tiere ein, und da wurde festgestellt, daß die Waschbärenpopulation hier weitgehend Staupe hat. Man erkennt das auch an den extrem eitrigen Augen - ein Anzeichen für die Erkrankung. Die Tochter des Nachbarn hat das Tier dann eingefangen und mußte 70 km zur nächsten Wildtierstation fahren, und zwar mitten in der Nacht, weil ein Tierarzt die nicht einschläfern darf. Unglaublich, oder? In ihrem Auto, mit ihren Decken, obwohl sie Hunde hat. Die Decken hat sie dann verbrannt usw. Jedenfalls sagten auch die auf der Wildtierstation, daß er Staupe hat.
Ansonsten teile ich Deine Meinung zum Jagdschein. Darüber habe ich auch öfter nachgedacht, daß das keine schlechte Sache wäre, wenn da mehr Kontrolle vorhanden ist. Ist ja jetzt nicht unbedingt ein harmloses Freizeitvergnügen. Es wird auch meist nur geschossen, was Prämien bringt. Da fallen natürlich größtenteils Waschbären usw. raus, weil die ja nichts bringen ... Oder eben die Meinung, daß Kolkraben und Kraniche dolle böse sind, was oft von den Bauern hochgepuscht wird. Und da finden sich ja immer Anhänger. Vom Wolf ganz zu schweigen. Als ich mal auf einer Veranstaltung zum Thema diverse Jäger gesehen habe, habe ich mich durchaus gefragt, wer eigentlich eher erschossen werden sollte *ggggg* Die Wölfe ziehen hier sowieso nur durch, weil zu wenig Wald ist, und auch so wären sie kaum ein Problem ...
Die Hühnerportraits werden noch etwas warten müssen. Ich habe natürlich, wie immer, tausend andere Themen vorher im Kopf. Aber hast Recht, das Stilleben mit Huhn war ein Vorläufer, weil ich da schon durchaus mein Interesse an diesen spannenden Tieren hatte. Die sind weder doof noch sonstwas, sondern richtig putzig mit ihren ganz individuellen Charaktereigenschaften. Was ja auch normal ist :-)
Mit dem Auffrischen ist das so, das das Immunsystem ja quasi ein Gedächtnis hat und immer neu dazu lernt, aber auch vergessen kann, wenn etwas lange nicht gebraucht wurde. Deshalb muss man manche Impfungen auffrischen. Wie das im Einzelnen funktioniert hängt vom Erreger ab und im Fall von Impfungen wohl auch vom Impfstoff.
Immunologie ist sehr spannend, aber auch ganz schön komplex. Wir hatten im Rahmen des Genetik-Moduls eine Praxis - Veranstaltung zur Immunhistochemie, wo es u.a. um den Aufbau von Antikörpern und die Entstehung von Immunität usw. ging. Diese Mechanismen sind faszinierend. Aber natürlich habe ich in so kurzer Zeit nur einen Überblick gewonnen. Um richtig darüber Bescheid zu wissen, müsste ich mich noch viel ausführlicher damit beschäftigen.
Was bei Euch Kolkraben und Kraniche sind, sind bei uns die Kormorane. Die stehen ja auch unter Schutz, aber es werden schon wieder Stimmen laut, die die zur Jagd freigegeben haben wollen, weil die den Anglern zu viele Fische wegfangen.
Ich muss gestehen, bevor Du davon angefangen hast, habe ich mir auch noch keine Gedanken über die Charaktereigenschaften von Hühnern gemacht. ;-) Ich höre und lese aber immer wieder gern, was Du da drüber erzählst / schreibst.
Aber Tollwut bspw. kann man ja für 3 Jahre eintragen lassen, muß somit auch nicht jährlich impfen, auch wenn Tierärzte einem das oft ausreden wollen. Rabisin z.B. ist einer dieser Dreijahrestollwutimpfstoffe.
Ich habe mich ja mal in Bezug auf kranke Wildtiere ein wenig informiert. Wenn die auf Deinem Grundstück rumtoben, dann bist Du dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, daß die ... na ja ... entfernt werden. Ich war ja immer der naiven Meinung, daß Seuchen doch ein Allgemeininteresse sind, oder? Also man muß sie wegbringen und wird auch bestraft, wenn man das einfach nicht tut. Hallo? Ist ja nicht so, als wäre man selbst jetzt dafür verantwortlich und würde die jetzt irgendwie züchten. Letztlich sind es ja, wie der Name schon sagt, Wildtiere, die eben zufällig auf Deinem Grundstück rumtoben, weil sie Begrenzungen nicht auf dem Schirm haben. Aber es bleibt doch wohl Aufgabe der verantwortlichen Institutionen, diese gegebenenfalls auch einzufangen. Warum wird sowas abgewälzt? Ich dachte immer, es besteht Interesse daran, Seuchen einzudämmen. Das ist unglaublich.
Und siehste, die Kormorane habe ich vergessen. Die sind hier auch fürchterbar böse. Die Fischer sind ja der Meinung, daß die alle Fische wegfressen. Sorry, aber das müßten noch ganz andere Scharen sein, damit das passiert, auch wenn sie verfressen sind. Die Fischer sollten mal lieber die Überfischung sein lassen und Schilfgürtel für die Jungfische in Ruhe lassen. Ist immer interessant, wenn man weiß, wieviel Tonnen Fisch aus den Gewässern geholt werden, aber der Kormoran war´s dann, wenn die Bestände weniger werden. Und die fischen auch garantiert nicht die Karpfenteiche leer ...
Ich glaube, wenn ich Schafe hätte, würde ich die auch wieder ganz spannend finden *ggg* Man muß sich immer erst an bestimmte Tiere herantasten. Wenn man sich mehr damit beschäftigt, verändert sich der Blick ja immer. Kennst Du ja sicherlich aus Deinem Studium, wenn Du Flußgebiete absuchst. Man kriegt eine ganz andere Beziehung dazu.
:-)
Das mit den Wildtieren wusste ich so auch noch nicht. ist natürlich bequem, wenn die Verantwortung abgewälzt wird, vor allem weil gleichzeitig ja den Privatleuten die entstehenden Kosten aufgehalst werden. So nach dem Motto, wer ein Grundstück hat muss ja im Geld schwimmen und soll mal zahlen. Wenn bei uns mal nachts der Fuchs durch den Garten läuft, werde ich den trotzdem nicht gleich einfangen.
Bei unserem Flüsschen hier gibt es jetzt so eine Initiative, die dem Kormoran zu Leibe rücken will mit der Begründung, dass der die Fische frisst, die die Algen fressen was angeblich die Eutrophierung des Flüsschens bewirkt, was man am starken Algebewuchs sehen kann, - soweit die Argumentation, - in Kurzform: Weil die Kormorane die Fische fressen, eutrophiert der Fluss. Als ich das das erste Mal hörte, musste ich zweimal überlegen,...- und die Logik hat sich mir bis heute nicht erschlossen. Denn eigentlich ist es ja doch so, dass Algen nur die Nährstoffe verwerten, die im Fluss drin sind und dann kommen die Fische, die die Algen fressen und die wiederum werden von anderen Fischen gefressen. Es ist schon richtig, dass der Fischbesatz auch für die Gütebestimmung eines Gewässers herangezogen werden kann, was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass ein Gewässer automatisch dreckiger wird, weil die angesiedelten Lachse von den Kormoranen gefressen werden. Die Frage ist ja vielmehr, wo die ganzen Nährstoffe eigentlich auf einmal herkommen? Da gibts viele Möglichkeiten: Eintrag durch Gülledüngung aus der Landwirtschaft, Fischfutter aus der angrenzenden Fischzucht, Leute, die irgendwelche Abwässer heimlich ins Flüsschen ablassen ("merkt doch keiner") etc. pp. . Die mangelhafte Logik brauche ich Dir nicht erklären und es wird Dich nicht weiter verwundern, der Hauptinitiator der ganzen Sache gleichzeitig die Fischzucht betreibt und bei der Wiederansiedlung der Lachse eine tragende Rolle spielt. Versteh mich nicht falsch, das Wiederansiedeln der Lachse ist sicher eine gute Sache...
...aber es ist so verdreht: Man möchte eigentlich die Fische haben und den Angelspass, derer man durch die Konkurrenz der Kormorane verlustig zu gehen fürchtet und konstruiert dann unter dem Deckmäntelchen des Naturschutzes so eine verquere und unlogische Geschichte, weil man genau weiss, dass, wenn man die tatsächlichen Ziele kundtut, möglicherweise Widerstand zu befürchten ist.
Da kriege ich schon vom bloßen Drübernachdenken `nen Knoten im Kopp.
Wenn die Kormorane wirklich so viel fressen würden, dürften wir keinen einzigen Goldfisch mehr im Teich haben, - es sei denn die Kormorane mögen keine Goldfische...
....Äääähm solltest Du irgendwann mal Schafe haben, Du hättest in mir schon eine dankbare Abnehmerin und Verarbeiterin der Wolle. ;-D *das nur mal so am Rande bemwerken wollte*
Interessant, wo wir, ausgehend vom Wildschwein - Unterkiefer wieder gelandet sind. *gg*
Es sind immer irgendwelche Fischhandwerker, die ihren Todfeind im Kormoran erkannt haben. Schön, wenn man so einfache Feindbilder hervorzaubern kann. Mir ist allerdings diese Argumentation mit den weggefangenen Fischen auch nicht ganz schlüssig. Ich hätte zuerst an Gülle und dergleichen gedacht. Und man muß bedenken, daß Fische auch viel in Gewässern hinterlassen und sie zum Umkippen bringen können. Die Karpfen, die bspw. gern haufenweise in Seen ausgesetzt werden, damit die Angler was davon haben, haben schon so einige Ökosysteme mit ihren Hinterlassenschaften zum Kippen gebracht. Natürlich gepaart mit den Leckereien, die zum Anlocken ins Wasser geschmissen werden. Kormorane würde ich da eher ganz hinten ansiedeln, was die Verschmutzung betrifft. Zumal das ein einheimisches Wildtier ist. Das bedeutet, die waren schon lange da und sind angepaßt. Und auch damals haben sie sich schon gern vermehrt. Nur zwischendurch waren sie natürlich selten, weil ihnen ihr Lebensraum genommen wurde. Aber Mensch gewöhnt sich ja schnell daran, und überhaupt sind alle Wildtiere irgendwie nervig und lästig.
Ich wollte auf lange Sicht wirklich keine Schafe haben, aber sollte ich mal welche haben, dann kriegst Du natürlich die Wolle *ggg*
Und mir ist das typische Abschweifen unserer Konversation vom Papst zu den Preiselbeeren in der Tat schon aufgefallen. Kenn ich gar nicht anders. XD
Die Sache mit den Fischen in Gewässern ist wirklich so ein Ding. Wir haben ja unseren Goldfischteich quasi geerbt. Den gab es schon, als wie das Haus kauften und die Fische waren auch schon drin. Wir hätten vielleicht eher eine einheimische Fischart in den Teich gesetzt, aber nun waren sie eben mal da, - was soll man machen... und sie sind ja auch ganz lustige Gesellen und hübsch sind sie auch. Für uns war klar, die müssen in dem Teich selber klar kommen Sommers wie Winters und die werden NICHT gefüttert.
Natürlich ist ein angelegter Gartenteich mit Goldfischen nicht repräsentativ für ein (mehr oder weniger) natürliches Gewässer. Aber die Entscheidung gegen das Füttern hat sich als richtig herausgestellt. Denn wie ich inzwischen gelesen habe, ist Fischfutter (neben Düngung)eine Hauptquelle von Nährstoffeintrag in Gewässer, auch in Gartenteichen. Wenn Du mal im Gartenmarkt in der Teichabteilung guckst, was es da alles so für Zeug gibt: neben der vielen Technik wie Pumpen, Filter usw. jede Menge Chemikalien, die irgendwie zur Sauberkeit des Teiches beitragen sollen usw. . Ist alles Quatsch. Braucht man nicht, btw. braucht man nur dann, wenn man die Fische füttert.
Wir haben einfach den Teich nochmal etwas bautechnisch verbessert, damit das Wasser nicht immer rausläuft, haben noch mehr Pflanzen reingesetzt und einen kleinen Springbrunnen für die Sauerstoffanreicherung (und weil es schön ist ;-)) reingemacht. Die Fische sind putzmunter. Die vermehren sich wie blöde (und ich möchte nicht wissen, wieviel mehr die sich vermehren würden, wenn sie auch noch zusätzlich gefüttert werden würden.) Klar in Zeiten, wenn es wenig regnet und sehr warm ist, gibt es schonmal `ne Algenblüte, weil ja auch von außen Blätter usw. reingeweht werden und es schadet nicht, abgestorbene Pflanzenteile rauszunehmen. Aber umgekippt ist der Teich noch nie und den Fischen gehts gut. Und Algenblüte ist in bestimmten Rahmen auch normal und nichts Schlimmes.
Und genauso ist es eben auch mit solchen großen Karpfenteichen. Würde man die Karpfen nicht füttern, könnten nur viel weniger Tiere im Teich leben. Will man viele Fische haben, muss man sie füttern und dementsprechend steigt dann auch das Risiko der Eutrophierung.
Hier richten sichs die Wildtiere auch nicht so richtig im Garten ein. Dafür ist es dann zu unruhig, weil die Hunde natürlich dauernd draußen sind (ist ja viel spannender als drinnen) und auch sehr gern auf alles mögliche reagieren. Loki kann Elstern überhaupt nicht ab. Wenn er die hört, rennt er sofort los, um die zu verjagen. Als Welpe hatte er es besonders mit Krähengeschrei, selbst im Fernsehen ... Eichelhäher ist auch ganz schlimm. Böse, böse Tiere.
Aber was ich sagen wollte: bei Euch ist es sicherlich etwas bewohnter durch den Wald, es gibt viele Rückzugsflächen usw. Hier ist alles platt, mal hier und da ein Baum oder Strauch, aber im Großen und Ganzen freies Gelände. Von daher hält sich das jetzt in Grenzen. Es gibt Rehe und Hasen, Füchse, natürlich Mäuse und Greifvögel und Fasane. Wildschweine auf der Durchreise, dann natürlich Marder. Die Waschbären sind erst in die Siedlungen gekommen. Die Marder waren nie so aufdringlich. Waschbären suchen direkt die Nähe, weil es oftmals Futter gibt, schöne Rückzugsorte in Ställen und Scheunen und, und, und. Da sie auch so dreist sind, bekommt man sie überhaupt erst mit. Andere Tiere sind da dezenter drauf.
Als ich den Bericht über die Karpfen gesehen habe, war ich vor allem entsetzt darüber, daß die jetzt nicht in Karpfenteichen sind, sondern in die natürlichen Seen ausgewildert werden, damit die Angler Freude haben. Das schien so völlig normal zu sein. Setzen wir mal 100 Karpfen rein, wachset und vermehret Euch. Und dann eben das Futter zum Anlocken, wenn man angeln wollte. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das erlaubt ist, Karpfen in die Gewässer zu setzen. Es sei denn, es gibt wieder so´ne kranke Regelung, die das ermöglicht. Wenn deren Karpfenteiche umkippen, müssen sie selbst damit klarkommen. Aber bei öffentlichen Gewässern hört der Spaß auf. Es fließt ja schon in der Tat genug von außen in die Gewässer, dann noch die Badesaison ... äh, erinnere Dich an unser Telefongespräch mit der Qualität in Ufernähe *hüstel* Jedenfalls wird so ein See immer noch zusätzlich belastet, weil das bißchen Futter "ja nicht so schlimm ist".
Stell Dir mal vor, was Du für eine Drecksbrühe von Teich hättest, wenn Du es nicht so handhaben würdest, wie Du es tust. :-O Chemikalien können ja nicht die Alternative sein. Da wird mir ja schon bei der Vorstellung ganz anders ... hier mal ein Pülverchen, dort eine Lösung, dazu noch Medikamente, weil die Fische dauernd krank sind. *schauder*
War eben auf dem Dachboden und habe in meiner Knochenkiste gekramt. Da ist soviel Spannendes drin! Ein interessantes Artefakt habe ich mit runtergebracht: Ein Stück eines rechten Wildschweinoberkiefers. Auch wieder ein Halbwüchsiges Tier. Mal auf die Schnelle würd ich es auf 8 bis 10 Monate schätzen. Aber es würde sich lohnen das wieder genauer unter die Lupe zu nehmen.
Spätestens ab übernächste Woche bin ich hier sicher wieder seltener unterwegs. Dann gehts volles Rohr los mit dem nächsten Semester und ich werde wohl weit weniger Zeit für lange Posts haben. Deshalb geniesse ich es jetzt noch solange es geht. ;-)
Mein Entlein gibt leider nicht soviel Fakten her. Da fehlen einfach die Zähne. Wäre doch interessant, wie man das bei Vögeln macht. Das wäre doch bis zum Semesterbeginn noch ein spannendes Unterfangen.
Beim Entenschädel würde ich die Altersbestimmung tatsächlich mal ausgehend von der Größe versuchen. Guck Dir einfach mal eine ausgewachsene, lebende Ente aus der Nähe an und vergleiche die Größe des Kopfes mit Deinem Entenschädel. Wahrscheinlich machen uns da weniger die Geschlechtsunterschiede, sondern eher die Unterschiede bei einzelnen (Haus-) Entenrassen das Leben schwer.
Interessant ist es immer, nach Beschädigungen, zu suchen. Manchmal muss man ganz genau hingucken, wenn sie sehr klein sind, trotzdem kann das nützlich sein.
Findest Du z.B. Spuren von Küchenmessern oder Essbesteck (Ritzen, Kerben oder sowas) oder findest Du Spuren von Tierfrass, oder beides?
Die Frage ist, wie kommt ein Enteschädel in eine menschliche Behausung (Wenn ich das richtig erinnere hast Du den Schädel auf dem Dachboden gefunden?)?
Die Vermutung liegt nahe, daß die Ente verspeist wurde. Das heißt sie könnte entweder eine gejagde Wildente gewesen sein oder sie war eine Hausente, die eben irgendwann als Braten geendet ist.
Guck Dir z.B. mal das große Hinterhauptsloch an der Verbindungsstelle zwischen Schädel und Wirbesäule und drumherum an. Wenn Du dort, sagen wir mal, Spuren von scharfen Werkzeugen findest, könnte das in Richtung Hausente deuten. Wissenswert in diesem Zusammenhang wäre, wie Enten überhaupt geschlachtet werden und wo dementsprechend überhaupt Spuren davon zu erwarten wären. Wenn Du nichts findest heißt das noch nichts.
...jaja der Entenschädel gibt wieder einiges her. ;-)
Einer aus dem Dorf hat neulich in einem engen Zwischenboden seines kleinen Stalls einen fetten Rinderbeinknochen und riesige Rippen gefunden. Und sich natürlich gefragt, wer die da hochgeschleppt hat. Er meinte, ein Bär wäre ihm auf seinem Grundstück aufgefallen *ggg*
Das mit den fehlenden Knabberspuren am Entenschädel bleibt für mich von hier aus ein ungelöstes Rätsel.
Die Sache mit den Rinderknochen im Stallzwischenboden ist natürlich noch rätselhafter, das gebe ich in der Tat zu. Die sind schwer. Wer schafft das, sowas kletternderweise aufs Dach zu schleppen?
Ist ganz schön was los bei Euch in Brandenburg. :-D
Diese Sache mit den Rinderknochen finde ich auch gewaltig. So leicht ist der Krempel ja nicht, da anfangs sicherlich auch noch Fleisch dran hing. Das hat ganz schön Gewicht. Als würde man selbst einen Zentner Weizen eine schmale Stiege hochwuchten und sich noch ordentlich hinlegen, bis man mit dem Anblick höchst zufrieden ist. *ggg*